Satkhira, wir kommen!
So, unsere Tage in Dhaka sind gezählt und morgen früh geht's los nach Satkhira! Auf uns wartet eine 10-stündige Fahrt in einem Bus ohne Klimaanlage! Noch wissen wir nicht wie wir das ertragen sollen, denn unsere Wasservorräte werden wahrscheinlich schon nach kurzer Zeit unerträglich warm sein. Vielleicht sollten wir lieber wie die Einheimischen Tee trinken. Dann wird es auch noch in Richtung Süden immer heißer und schon hier in Dhaka ist es wirklich ziemlich schwül. Das Gute ist jedoch, die Fahrt kostet nur 3,50€ (Deutsche Bahn - nimm dir ein Beispiel!)
Gestern hatten wir das erste Treffen mit Farida und Debesh, unseren Kontaktpersonen von der NGO. Beide sind sehr nett und kümmern sich wirklich gut um uns, um nicht zu sagen ZU gut! Obwohl das Büro der Organisation von unserem Guesthouse nur höchstens einen Kilometer entfernt liegt, lassen sie uns nicht gern allein gehen. Also sind wir dann auch gestern zum ersten Mal Babytaxi gefahren. Ein Highlight! Eigentlich ein Moped auf 3 Rädern mit einer Art Käfig drauf, wo man dann drin sitzt. In unserem Fall: hinten Debesh, Hannah und ich, vorne der Fahrer und ein ‚Laufbursche‘ der NGO. In meinen Augen zu viele Insassen für ein solches Gefährt, aber hier gelten eben andere Regeln.
Im Büro haben wir dann auch zu Mittag gegessen. Obwohl wir gerne gegessen hätten was alle anderen hatten (Reis mit Fischsuppe, Chilis und etwas Undefinierbarem), bekamen wir unaufgefordert viel zu weiche Instant-Nudeln mit ein bisschen Zwiebel und Ei. Während der Rest also mit den Händen alles Leckere in sich rein schaufelte (was ehrlich gesagt ziemlich unappetitlich aussieht), saßen wir da mit Gabel und Löffel und kamen uns ziemlich merkwürdig vor.
Noch merkwürdiger kamen wir uns aber vor, als wir abends gemerkt haben, dass wir den absoluten Fehlkauf unternommen hatten ;o) Wir wollten für die Busfahrt morgen unbedingt ein luftiges Bengali-Outfit, wie die Frauen es hier tragen, und sind mit Debesh in eine ‚Shopping-Mall‘ (eigentlich eher sowas wie ein Supermarkt mit Klamottenabteilung) gegangen, wo wir dann von mehreren kleinen Damen eingekleidet und ‚beraten‘ wurden. Beratung ist allerdings ziemlich hoch gegriffen, denn Englisch ist hier Mangelware und die Leute hier machen immer so eine komische Kopfbewegung, die sowohl Ja als Nein bedeutet. Also waren wir eher schlecht beraten und weil wir uns beeilen mussten und es uns zu unangenehm war jetzt gar nichts zu kaufen, haben wir beide etwas überstürzt was mitgenommen. Zuhause wurde dann klar: bei Hannah sieht nur das Oberteil wirklich schön aus, bei mir nur die Hose und der Schal ;o) Leider passen die Sachen nur gar nicht zusammen... Typisch! Bei Gelegenheit gibt es mal ein Foto, falls uns dieser Fehlkauf irgendwann nicht mehr ganz so peinlich ist.
Heute haben wir uns dann durchgesetzt und sind allein zu Fuß zum Office gelaufen. Gerade als weiße Frau wird man hier ganz schön angestarrt und schon im Flieger von Dubai nach Dhaka saß ja ein Mann neben uns, der einfach mal angefangen hat Fotos zu machen und Videos von uns zu drehen. Verkehrte Welt, wir sind hier wirklich Superstars!
Ansonsten gibt's nichts Neues, außer dass die Arbeitsmoral sehr ansteckend ist. Heute war eigentlich richtig arbeiten angesagt im Office, aber wir kamen wieder zu nichts. Erst abends werden wir hier richtig aktiv, wenn es dunkel und etwas kühler ist.
So, jetzt aber Tasche packen und ab ins Bett. Morgen früh müssen wir ja fit sein!
Groetjes van de Bangla Meisjes ;o)
PS: Wir haben hier übrigens jetzt auch eine (gemeinsame) Handynummer: 00880 1926064209
Erste Grüße aus Dhaka!!!
Wir sind doch tatsächlich gesund und mit allen wichtigen Unterlagen hier in Dhaka angekommen. Anfangs sah es jedoch nicht so aus, alles fing damit an dass die El ihr Kissen schon auf der Roermonderstraße in Aachen verloren hat bevor wir überhaupt im Taxi saßen. Weiter ging es im Düsseldorfer Flughafen, als plötzlich eine gewisse ‚Elena Mertens‘ zum Sondergepäckschalter ausgerufen wurde und ich auch noch mein Handy bei der Sicherheitskontrolle vergessen habe. Zu guter Letzt wurde schon auf dem Hinflug im Flugzeug gebrochen... aber darauf möchte ich jetzt nicht weiter eingehen.
Was so turbulent begonnen hat, hat doch noch ein gutes Ende gefunden.
Wir wurden, wie besprochen am Flughafen abgeholt und in ein schönes sauberes Guesthouse gebracht, mit eigenem Bad, Internet, Strom, 24h Wächter, Garten und alles was man noch so braucht.
Die Fahrt dorthin war allerdings abenteuerlich, weil hier einfach keine Rücksicht auf andere Verkehrsteilnehmer genommen wird, ganz nach dem Motto, wer lauter hupt hat Vorfahrt.
Ansonsten haben wir nur gechillt und uns von der anstrengenden Reise erholt. Im Garten vom Guesthouse habe ich zum ersten Mal im Leben ein 4 blättriges Kleeblatt gefunden- also wenn das mal kein
gutes Zeichen ist....
An die Luft und die Temperaturen (gefühlte 100° ;) ) müssen wir uns aber noch was gewöhnen.
Unser erstes bengalisches Abendessen bestand aus gutem Chicken Marsala mit frittierten Auberginen, Reis und Croissants (es hatte jedenfalls die Form eines Croissants).
wir freuen uns auf eine hoffentlich erholsame und mückenfreie Nacht!!!
Wir freuen uns auf eine hoffentlich erholsame und mückenfreie Nacht!!!